Erstes nationales Entrepreneurship-Finale der Berufsfachschulen

Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des Ideenwettbewerbs «myidea-Challenge» für Lernende der Berufsfachschulen stehen fest. Sie wurden am Finalanlass in Olten erkoren und ausgezeichnet. Neben der Preisverleihung ging es am Anlass um kritisches Denken als unternehmerische Fähigkeit und die Frage, wie Fake News und Desinformation bekämpft werden können.

Medienmitteilung vom 11. April 2023

Junge Unternehmerinnen und Unternehmer braucht das Land. Die «myidea-Challenge» will dies fördern. Bereits zum dritten Mal waren in den letzten Monaten Berufslernende eingeladen, ihre Geschäftsideen in drei Kategorien einzureichen und vorzustellen: (Social) Business Idea, Real Market und neu Fight Fake News. Zudem war neu der Sonderpreis «Critical Thinking in Entrepreneurship» ausgeschrieben. Aus den insgesamt 50 Bewerbungen hatte die Jury im Vorfeld aus jeder Kategorie drei Teams für den erstmals durchgeführten Finalanlass nominiert. Dieser fand in Olten statt, und die Gewinnerinnen und Gewinner in den jeweiligen Kategorien wurden von der Jury vor einem Live-Publikum erkoren. Eröffnet wurde der Wettbewerb mit einem motivierenden Grusswort von Thomas Marbet, dem Stadtpräsidenten von Olten.

Die Spannung steigt – wer gewinnt?

«Zeitverbringer» und «mtea» holen sich die ersten Plätze

«Alle Finalisten dürfen sich bereits als Gewinnerinnen und Gewinner fühlen», damit leitete Susan Müller, Mitinitiantin und Jurypräsidentin das Finale ein. Dennoch ging es für die nominierten Teams darum, die Jury und das Publikum nochmals von der eigenen Geschäftsidee zu überzeugen und so den Hauptgewinn zu holen.

In der Kategorie (Social) Business Idea gewann die Geschäftsidee «Zeitverbringer» von Lernenden des Berufsbildungszentrums Olten. Das Team möchte es älteren Menschen ermöglichen, aktiver am Leben teilzunehmen. Die Lösung: Aufgrund ihrer Interessen werden ältere Menschen mit sogenannten «Zeitverbringern», also Freiwilligen, die mit den Seniorinnen und Senioren Zeit verbringen, gematcht. Den zweiten Platz in dieser Kategorie holte sich das Team «Globo Lamps» der Wirtschaftsmittelschule Luzern, welches aus alten Glasflaschen stylische Lampen herstellt. Und auch dem drittplatzierten Projekt «Scashion» (F+F Schule für Kunst und Design Zürich) attestierte die Jury das Potential einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.

«Zeitverbringer» – das Gewinner-Team in der Kategorie (Social) Business Idea

In der Kategorie Real Market setzte sich die Idee «mtea» der Wirtschaftsmittelschule Luzern durch. Mit einem neuartigen Erfrischungsgetränk aus Mate und Apfelsaft möchte das Team eine gesunde und regional produzierte Alternative zu herkömmlichen Energydrinks anbieten. Den zweiten Platz teilten sich in dieser Kategorie zwei Teams. Das Team «AintNew» des Berufsbildungszentrum Solothurn-Grenchen designt aus gebrauchten Kleidungsstücken stylische Mode und die Jungunternehmerinnen der Wirtschaftsmittelschule Luzern haben mit «Pure» ein nachhaltiges und schadstofffreies Geschirrspülmittel entwickelt.

«mtea» gewinnt die Kategorie Real Market

Premiere mit Fight Fake News

Erstmals wurde eine Geschäftsidee aus der Kategorie Fight Fake News ausgezeichnet. Diese sich im Aufbau befindende Kategorie zielt auf Geschäftsideen ab, die auf die Bekämpfung von Fake News und Desinformation fokussieren. Mit seiner Geschäftsidee «TrueSo» hat sich der Berufsmaturand Pascal Straumann vom Berufsbildungszentrum Olten dieser Herausforderung angenommen. Am Finalanlass präsentierte er sein Ampelsystem, mit welchem der Wahrheitsgehalt einer Information überprüft und bewertet werden kann. «Wir freuen uns sehr, dass sich die Lernenden mit Grundlagen zur Quellenprüfung auseinandergesetzt haben. Es ist wichtig, dass sich im Speziellen die Jugendlichen mit diesem für unsere Demokratie wichtigen Thema auseinandersetzen. Das liegt der SRG sehr am Herzen», sagt Henriette Engbersen, Bereichsleiterin Public Value. Sie hatte die Kategorie mit einem Referat zum Thema eingeleitet und dabei aufgezeigt, weshalb sich die SRG mit ihrer Initiative Public Value bei «myidea» engagiert.

Kritisches Denken ist eine Zukunftsfähigkeit

Ebenfalls zum ersten Mal haben sich die Wettbewerbsteilnehmenden mit ihrer eigenen Fähigkeit zum kritischen Denken auseinandergesetzt. Die Verantwortlichen der «myidea-Challenge» sind überzeugt, dass kritisch zu denken und sich selbst zu reflektieren wichtige Fähigkeiten für Unternehmerinnen und Unternehmer sind. Dies betonte auch Manfred Pfiffner von der PH Zürich in seinem einleitenden Referat. Dieser Überzeugung trägt der Sonderpreis «Critical Thinking in Entrepreneurship» Rechnung, der in Zusammenarbeit mit SRG SSR, dem Medieninstitut des Verlegerverbandes Schweizer Medien und Keystone-SDA entstanden ist. Er zeichnet Teilnehmende aus, die den Entwicklungsprozess ihrer Geschäftsidee überzeugend reflektieren und sich kritisch mit den gesellschaftlichen Konsequenzen ihrer Problemlösung auseinandersetzen. Gewonnen hat den Sonderpreis Kevin Willeit (Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum St. Gallen) mit seiner Reflexion zur Geschäftsidee «FindMee». Der zweite Platz geht an das Team «Mtea» (Wirtschaftsmittelschule Luzern) und der dritte Platz an das Team «Chronic Events» (Wirtschaftsmittelschule Luzern).

Unternehmertum für Gesellschaft und Wirtschaft fördern

Die «myidea-Challenge» ist ein Projekt des Schweizerischen Zentrums für Unternehmerisches Denken und Handeln (szUDH). Das Zentrum hat es sich zum Ziel gesetzt, bei Berufslernenden die Freude an Unternehmertum und ihre Fähigkeiten unternehmerisch zu handeln und zu denken zu fördern. «Wer in einem Unternehmen und in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen will, braucht spezifische unternehmerische Skills», sagt Georg Berger, Präsident des szUDH. Deshalb sei es zentral, dass diese Fähigkeiten bereits an den Berufsfachschulen vermittelt werden. Dafür setzt sich das szUDH mit der Verbreitung des Lernprogramms «myidea», der Schulung von Lehrpersonen, mit der Durchführung von Events und mit der «myidea-Challenge» ein. Der Bildungsdirektor des Kantons Solothurn, Regierungsrat Remo Ankli, dankte in seinem Referat den Initianten von «myidea» für ihre Initiative und wünschte sich, dass das Programm noch viel mehr Verbreitung findet. Direkt angesprochen wurden die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer von Nationalrat Andri Silberschmidt, welcher sie in seiner Grussbotschaft aufforderte, an die eigene Geschäftsidee zu glauben, gross zu denken und unternehmerisch aktiv zu werden.

Mehr Informationen: myidea.ch und szudh.ch

Fotos: Thomas Kern, Olten

Kontakt für Rückfragen

Georg Berger, Präsident szUDH und Schweizerische Direktorenkonferenz SDK-CSD, 079 655 06 79
Prof. Dr. Susan Müller, Vizepräsidentin szUDH, 076 376 42 18